Tics
Tics sind unwillkürliche, plötzliche, schnelle, wiederkehrende und nicht-rhythmische Bewegungen oder Laute/Geräusche. Sie sind den Verhaltens- und emotionalen Störungen zuzuordnen.
Hauptsymptome sind die motorischen und phonetischen Tics. In ihrer Ausprägung können Tics jedoch sehr wechselhaft sein und auch tagelange Symptomfreiheit kann sich mit umso stärkerem erneutem Auftreten der Tics abwechseln.
Unterscheidung der Tics
- vorübergehende Ticstörung: einzelne oder multiple motorische oder vokale Tics (nicht länger als 12 Monate andauernd).
- chronische motorische oder vokale Tic-Störung
- kombinierte vokale und multiple motorische Tic-Störung (Tourette-Syndrom): multiple motorische und mindestens ein oder mehrere vokale Tics, nicht notwendigerweise gleichzeitig oder ununterbrochen
Auftreten bzw. Unterdrückung der Tics
Die auftretenden Tics haben keinen besonderen Zweck und sind für Außenstehende oft verwirrend. Selbst die Betroffenen selbst wissen häufig nicht, was mit ihnen passiert. Oft werden die Tics selbst gar nicht wahrgenommen.
Bei den Ticstörungen verspüren manche Kinder auch von einem Dranggefühl, dass dem Auftreten des Tics vorausgeht. Dieser wird so unerträglich, dass der Tic ausgeführt werden muss.
Patienten können ihre Tics manchmal für einen begrenzten Zeitraum unterdrücken (meist bei Aufgaben, die hohe Konzentrationsleistung erfordern).
Bei hoher emotionaler Belastung können sich zusätzlich Symptome wie z.B. Ängstlichkeit und sozialer Rückzug ausbilden.
Therapie
Die Verhaltenstherapie kann in vielen Fällen zu einer Reduzierung der Tic-Symptomatik führen. Außerdem ist es wichtig, dem Patienten und seinem näheren Umfeld zu zeigen, wie sie am besten mit der Krankheit umgehen.
Eine medikamentöse Behandlung ist erst nach längerer Symptomatik und daraus folgender emotionaler Belastung indiziert.